Politische Meinungsbildung bei Nutzern sozialer Medien
Heutzutage benutzt fast jeder soziale Medien, doch inwiefern beeinflussen sie unsere politische Meinungsbildung?
Der Grund, warum soziale Medien einen Einfluss auf die politische Meinungsbildung haben, ist der Komfort für die Nutzer. Mittels sozialer Medien können sie sich schnell und bequem über Themen erkundigen. Jugendliche haben darin zum Beispiel eine Möglichkeit zu politischer Teilhabe für sich entdeckt. Aber auch Personen des öffentlichen Lebens können so ihre Ansichten verbreiten und ihre Anhänger damit beeinflussen, indem ihre eigene politische Meinung öffentlich Vertreten. Die Gelegenheit, Diskussionsrunden digital zu eröffnen, verstärkt dieses Phänomen. Durch die rasche Verbreitung aktueller Themen sind die Nutzer immer auf dem neuesten Stand.
Obwohl viele soziale Medien nicht in erster Linie dazu nutzen, um sich politisch zu informieren, stößt man häufig zufällig auf aktuelle Nachrichten. Dieses Phänomen wird von der Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Kleinen als „incidental news exposure“ bezeichnet. Das sagt aus, dass der Einfluss sozialer Medien auf die Politik durch diese Zufallstreffer zunimmt. Der Grund dafür ist, dass auch diejenigen, die kein politisches Interesse haben, mit politischen Themen konfrontiert werden und sich eine Meinung bilden.
Natürlich ist es vorteilhaft, sich schnell über politische Themen informieren zu können. Doch welche Gefahren bringt das mit sich? Die schnelle Verbreitung der Nachrichten in den sozialen Medien bedeutet nicht, dass die Informationen glaubwürdig sind. Neben aktuellen Nachrichten und Umfrageergebnissen werden nicht selten Gerüchte verbreitet. Nicht jeder kann die wahren Nachrichten von Falschaussagen trennen, was dazu führt, dass die Meinungsbildung der Nutzer gezielt beeinflusst und manipuliert werden kann.
Nicht nur sogenannte Fake News sind eine Gefahr, sondern auch Deep Fakes. Ein Deep Fake ist ein mit künstlicher Intelligenz erstelltes, authentisch wirkendes Bild oder Video, obwohl es nicht authentisch ist. Inzwischen ist es technisch möglich, dass Aussagen von Politikern somit geändert werden. Zudem können Zielgruppen durch Algorithmen, also einer Abfolge von Befehlen, einfacher erreicht werden. Doch das Wort Framing ist den meisten unbekannt. Framing bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen das Verhalten des Lesers unterschiedlich beeinflussen können.
Aktuelle, politische Situationen werden in den sozialen Medien besonders viel thematisiert, so auch der aktuelle Krieg zwischen Russland und der Ukraine, wobei durch die sozialen Medien die Meinungsbildung ebenfalls beeinflusst werden kann. Der Psychologe und Professor für digitale Kommunikation Christian Stöcker schreibt auf Twitter, dass die Welt den ersten Krieg in der Geschichte erlebe, der zwar mit einem kleinen, dafür aber wichtigen Anteil auch auf den sozialen Medien geführt werde.
Das funktioniert sowohl durch die Nutzer, die sich öffentlich zum Krieg äußern, aber auch der ukrainische Präsident Selenskyj ist in den sozialen Medien aktiv. Dieser erreicht die Nutzer durch kleine Videos und Kurznachrichten, in denen er über die aktuelle Lage in der Ukraine berichtet.
Auch wenn soziale Medien viele Chancen mit sich bringen, wie beispielsweise das weltweite Kommunizieren, bringen sie auch Gefahren mit sich. Man sollte immer die Glaubwürdigkeit einer Quelle überprüfen, bevor man sie ernst nimmt. Genauso sollte man darauf achten, seine politische Meinung nicht ausschließlich durch sozialen Medien zu bilden.
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