Gefährdet künstliche Intelligenz die Menschheit?

Der Begriff Künstliche Intelligenz oder kurz KI ist immer öfter zu hören. Er taucht in den Nachrichten auf und auch in vielen Filmen spielt künstliche Intelligenz eine Rolle. Doch dabei wird nie erklärt, was KI überhaupt ist und was sie kann.

Was ist eigentlich künstliche Intelligenz?

Was künstliche Intelligenz ist, lässt sich gar nicht so leicht beantworten, denn es existiert keine allgemeine Definition. Außerdem hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt, was unter den Begriff KI fällt. Zum Beispiel galten früher automatische Such- und Planungsalgorithmen als KI-Anwendungen. Heute lernt diese jeder Informatikstudent. Algorithmen sind übrigens Verfahren, welche schrittweise Probleme lösen.

Meist werden allerdings die Anwendungen als KI bezeichnet, die Computer eigentlich nicht durchführen können. Dazu zählen beispielsweise selbstfahrende Autos. Im Allgemeinen besitzen solche Anwendungen zwei Eigenschaften. Zum einen sind sie autonom. Sie haben also die Fähigkeit, ohne menschliche Hilfe Aufgaben durchzuführen. Zum anderen sind sie anpassungsfähig. Das heißt, dass sie aus Erfahrungen lernen und so ihre Leistung eigenständig verbessern können.

Arten künstlicher Intelligenz

Oft hört man auch die Begriffe Machine Learning und Deep Learning.

Ersteres ist eine Unterkategorie der KI. Wie der Name schon sagt, geht es darum, etwas zu lernen. Machine Learning beschreibt Algorithmen, welche anhand von Daten lernen können, um so ihre Leistung zu verbessern. Machine Learning ist also schlicht eine Art, KI zu benutzen.

Dieses Verfahren wird beispielsweise von Netflix genutzt, um personalisierte Filmempfehlungen anzuzeigen. Um diese Funktion zu ermöglichen, speichert Netflix Informationen über das Guckverhalten aller Nutzer. Dabei sucht ein Machine-Learning-System nach Mustern in diesen Informationen. So kann Netflix seinen Kunden Filmempfehlungen anbieten, die auf dem Guckverhalten anderer Nutzer mit ähnlichem Filmgeschmack basieren.

Deep Learning hingegen ist eine Unterkategorie des Machine Learning. Es beschreibt auch Algorithmen, welche anhand von Daten lernen können, um so ihre Leistung zu verbessern. Allerdings wird dabei unterschieden, wie gelernt wird. Deep Learning Algorithmen versuchen, die neuronalen Netze unseres Gehirns nachzuahmen.

Ein eindrucksvolles Beispiel für eine Deep-Learning-Anwendung ist der Autopilot von Tesla. Die Autos der Automarke sind mit unzähligen Kameras ausgestattet. Die entstehenden Bilder werden während der Fahrt von Deep-Learning-Systemen analysiert, sodass klar ist, wie das Auto zu fahren hat. In folgendem Video kannst du sehen, wie ein Tesla seine Umgebung analysiert.

Was kann künstliche Intelligenz?

Die Einsatzmöglichkeiten von KI sind unvorstellbar groß. Doch was kann KI wirklich?

Was KI so besonders macht, ist, dass sie ein Sprach-, Text-, und Bildverständnis hat. Das heißt, dass sie tatsächlich verstehen kann, was beispielsweise in einer Audiodatei gesagt wird. Das zeigen Anwendungen wie Alexa und der Google Assistent. „Spricht“ man mit diesen Geräten, verstehen sie, was zu tun ist. Wir können sagen „Alexa, mach das Licht an“ und Alexa versteht, was zu tun ist.

Ein weitere Beispiel sind Chatbots. Diese können im Chat so mit Menschen so schreiben, dass kein Unterschied zu realen Personen zu erkennen ist. Außerdem gibt es Apps, welche anhand von Fotos Pflanzenarten richtig bestimmen können. Auch denen liegt ein KI-System zugrunde.

Was kann künstliche Intelligenz nicht?

Die KI ist zwar exzellent darin, in einem bestimmten Anwendungsfall Muster zu erkennen, allerdings fehlen der KI viele Fähigkeiten, die Menschen haben. So besitzt die KI keine Intuition, einen eigenen Willen oder die Fähigkeit, gelerntes Wissen auf andere Themenbereiche zu übertragen. Wenn in Filmen gezeigt wird, wie KI-Roboter die Weltherrschaft übernehmen wollen, dann können sie das nur, weil ihnen im Film eine dieser drei Fähigkeiten zugeschrieben wurde.

Im Film „Matrix“ wird beispielsweise davon berichtet, dass die Menschheit einen Krieg gegen die von ihr selbst erschaffene künstliche Intelligenz verloren hat. Gegen Ende des Krieges verdunkeln die Menschen den Himmel, um die Maschinen an der Sonnenenergiegewinnung zu hindern und so auszuschalten. Die Maschinen reagieren jedoch, indem sie menschliche Körper zur Energiegewinnung nutzten, und entwickeln die Computersimulation der Matrix, um die bewusstlosen Menschen unter Kontrolle zu halten.

Zwar kann man die KI theoretisch darauf trainieren, beispielsweise mit Waffen zu schießen, allerdings hätten solche Systeme immer Not-aus-Schalter, welche nicht umgangen werden können. So ist es unwahrscheinlich, dass ein Kampf zwischen KI und Menschheit entsteht. Auch fehlt der KI der Wille, solch einen Krieg zu beginnen.

Der eigene Wille fehlt auch, wenn es darum geht, neue Lösungen für eine Stromversorgung zu erarbeiten. Um von der Versorgung durch Sonnenenergie auf die Energie von menschlichen Körpern umzusteigen, müsste die KI einige Schritte bewältigen können, welche ohne die Fähigkei,t eigenes Wissen auf neue Probleme übertragen zu können, unmöglich sind. Allem voran müsste die künstliche Intelligenz auf solch eine Idee kommen, was schon unrealistisch ist. Außerdem wäre es nötig, diese Idee technisch umzusetzen, was eine weitere Herausforderung darstellt.

Allerdings darf man die Gefahren künstlicher Intelligenz nicht kleinreden. Wir befinden uns noch ganz am Anfang der Entwicklung dieser Technologie. Es ist ungewiss, was in Zukunft mit KI möglich sein wird.

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Dieser Artikel zeigt nur einen kleinen Blick in die immer größer werdende Welt der KI. Wenn du noch mehr darüber erfahren möchtest, kann ich dir zwei Lernplattformen empfehlen, welche die KI ausführlicher erklären. Beide sind kostenlos und sind Initiativen europäischer Regierungen.

Hier geht es zu Elements of AI – Empfehlenswert, um einen umfassenden Überblick zu erhalten.

Und hier zum KI-Campus – Interessant, um bestimmte Anwendungsfälle kennenzulernen.

Text: Nick, Bilder: pixabay – geralt