„Fridays for Future“ – Was ist daraus geworden?

Was einst mit einem jungen Mädchen startete, wurde inzwischen zu einer Bewegungen mit hunderttausenden Demonstranten.

Statt die Schule zu besuchen, demonstrierte Greta Thunberg im Sommer 2018 vor dem schwedischem Parlament für mehr Klimaschutz. Damit löste sie die Bewegung „Fridays for Future“ aus. Jeden Freitag begannen hunderttausende, häufig junge Menschen, auf die Straßen zu gehen, um so ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Ziel war es dabei hauptsächlich, die Politik dazu zu bringen, mehr für das Klima zu handeln. Jetzt, drei Jahre später, stellt sich die Frage, was „Fridays for Future“ alles erreicht hat und wie es aktuell mit der Bewegung aussieht.

Was „Fridays for Future“ alles erreicht hat 

Bevor die Bewegung startete, war zwar die Problematik rund um die Erderwärmung bekannt, trotzdem redete niemand in der Politik darüber. Hier lässt sich der größte Triumph der Bewegung feststellen. Die Demonstranten schafften es, dass das Thema Klimawandel aktuell wurde. Schnell redeten Regierungen in der ganzen Welt darüber, wie dieser gestoppt werden könne. Greta Thunberg sprach sogar persönlich mit Barack Obama, dem damals amtierenden Präsidenten der USA.  

Durch die Klimaktivistin wurde auf der ganzen Welt ein größeres Bewusstsein für die Klimakrise geschaffen, die unmittelbar bevorsteht. Tausende Menschen, darunter längst nicht mehr nur SchülerInnen, demonstrieren auf den Straßen der Städte, um von den PolitikernInnen gehört zu werden. Sie fordern, dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt wird, dass die Welt bis 2035 CO2-neutral wird, den Kohleausstieg bis 2030 und vieles mehr. 

Die Schülerbewegung wurde in den letzten drei Jahren immer professioneller. Inzwischen gehört der Austausch mit PolitikerInnen und der Bundeskanzlerin zum Alltag für die AktivistInnen. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile führende AktivistInnen der Bewegung, wie Luisa Neubauer, Sebastian Grieme, Linus Steinmetz und Carla Reemtsma. Letztere hatte vor einigen Wochen einen Auftritt in der Talkshow „Markus Lanz“, in welcher sie mit verschiedenen Menschen darüber diskutierte, ob die „Fridays for Future“ Bewegung sich mehr und mehr zum „Öko-Terrorismus“ entwickele. Reemtsma verneinte diese Aussage und erklärte, dass die Demonstrationen nicht das Ziel hätten, Gewalt auszuüben und somit keine reelle Gefahr bestehe. Laut ihr sollte es jedoch eine Radikalisierung der Aktionsformen geben, das heißt, dass die Bewegung mehr als nur ein Schulstreik werden müsse, um die PolitikerInnen zum Handeln zu bewegen.

Der Klimagipfel in Glasgow 

Ganz aktuell sind die Demonstrationen in Amsterdam und Glasgow, wo seit Wochen die Klimakonferenz COP26 stattfindet. Mit schätzungsweise 100.000 TeilnehmerInnen kämpften die Demonstranten für Klimagerechtigkeit für Menschen in ärmeren Regionen der Welt. Reiche Staaten sollen laut den Protestierenden mehr für das Klima tun und genug Geld beisteuern, damit die ärmeren Länder nicht allzu sehr unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden müssen. Greta Thunberg warf der Konferenz vor, dass es sich um „ein Greenwashing-Festival“ handele, was so viel bedeutet wie, dass die PolitikerInnen viel Reden, aber im Endeffekt nichts verändern würden. 

Die Ergebnisse des Klimagipfels in Glasgow stehen bereits fest: Einhaltung des 1,5 Grad Ziels, schrittweiser Kohleausstieg, Verdopplung der Anpassungshilfen an Entwicklungsländer bis 2025 und eine generelle Beschleunigung der Maßnahmen.
 

Foto: pixabay