
Lass deine Gedanken frei
Die Klasse 10d befasste sich in einem kleinem Exkurs im Rahmen des Deutschunterrichts sowohl mit der Verarbeitung einschneidender Erlebnisse als auch mit dem Umgang der eigenen Gedankenwelt. Die gemeinsame Übung bestand lediglich aus einem weißen Blatt Papier, das jede*r erhielt. Dies sollte nach Belieben gefüllt werden, nur abhängig davon, wohin die Gedanken führten. Erlaubt waren jegliche Arten von Texten oder kleinen Zeichnungen – die einzige Bedingung bestand darin, sich im Anschluss mit einer Person des Vertrauens intensiv über das Geschaffene zu unterhalten. Das Fazit der Stunde: Die Verarbeitung prägender Erlebnisse kann vielfältig sein. Reden, Schreiben, Zeichnen und sich gegenseitig Zuhören sind jedoch häufig hilfreiche Methoden.
Hier sind drei der entstandenen literarischen Werke:
A mind full of thoughts but they seem to slip away can't catch them can't hold them leaving me there, all alone like waves, crushing above my head my mind ist an ocean but I can't swim no drowning, fighting the floods gasping for air but oh, they are taking me carrying me away keeping me where did I go? a mind full of thoughts but now I seem to slip away they can't catch me can't hold me leaving them there, all alone -Florentine Zoe A.
Essenz des Lebens Ein Mensch stirbt, ein neues Leben erwacht. Jeden Tag, jede Nacht. Die Liebe des Lebens liegt in deinen Händen, wenn das deiner Liebsten droht zu enden. Du hoffst die Zeit könnte etwas verändern die Wunden heilen, die Trauer lindern. Erinnerung weckt tiefen Schmerz, doch geliebt zu haben, war es wert. Nichts bleibt zurück, nur ein Stück Liebe in deinem Herz. Und wenn ein neues Leben die Welt erblickt, gib sie weiter, lass sie zurück. -Linn Talea K.
Luna kann Hitze nicht leiden Und möchte sie daher meiden. Auf Schwedisch guckt sie Filme und hört Lieder, Immer und Immer wieder. Ähnlich sehen sich Schwedisch und Deutsch – sehr ähnlich sogar. Das spart Zeit beim Lernen von Grammatik und Vokabular. Und so spricht sie nach sehr kurzer Zeit sehr gut, Hätte sie bloß den Mut. Jetzt helfen ihre Eltern, die fragen: „Willst du denn nicht mal ein Abenteuer wagen?“ Dadurch hat sich bei Luna eine Idee ergeben. Von nun an wird sie in Schweden leben. Wo sie jetzt ihre Hütte hat, Dort in der Nähe liegt eine Stadt. Sie ist bewohnt von Samen Und reimt sich auf Lunas Namen. Die Stadt befindet sich sehr weit im Norden, Aber auch weit weg von Schären und Fjorden. Ihre Region ist für Natur bekannt Und heißt Lappland. Kiruna, so heißt der Ort. Unserer Luna gefällt es bislang sehr gut dort. Im Herbst schon der erste Schnee, Wo im Sommer war noch Klee. Keine Blätter hängen mehr an den Bäumen Und es schneit wie früher nur in Lunas Träumen. Ihr Job als Deutschlehrerin macht ihr viel Freude Am Wochenende baut sie Schneemänner und -gebäude. Eines hatte Luna vor dem Umzug nicht bedacht. Die umfassende Kälte und Dunkelheit der Polarnacht. Doch ein Vorteil daran ist das Polarlicht. Das kann sie sehen – bei ungestörter Sicht. Kiruna, so heißt der Ort. Unserer Luna gefällt es weiterhin sehr gut dort. Kein Tag vergeht mehr ohne Schnee, Wo im Sommer war noch Klee. Die Sonne wird bald wiederkommen. Das hat Luna zumindest angenommen. Liegen bleibt trotzdem der viele Schnee. Getrunken werden muss wärmender Tee. 9 Monate seit dem Umzug sind vergangen. Im Winter hat sie nach der Sonne großes Verlangen. Jetzt will diese grad‘ nicht mehr untergehen. Nachts fällt es schwer, nicht senkrecht im Bett zu stehen. Kiruna, so heißt der Ort. Unsere Luna lebt schon fast ein Jahr dort. Jede Jahreszeit hat ihre positive Seite. Nur die Reise zu ihren Eltern ist eine weite. Aber die kommen sie morgen besuchen Und bringen ihr leckeren Kuchen. Diesen wird sie gern verzehren Und dann im Anschluss erklären: „Hört gut zu, weil ich euch sag, Warum ich diesen Ort so mag. Nehmt es bitte nicht zu tragisch. Aber ich find‘ diesen Ort sehr magisch. Im Sommer viel Sonne und viel Klee Im Winter viel Eis und viel Schnee Im Wald viele Elche, viele Seen Dort werden wir gleich schwimmen gehen Kiruna, so heißt dieser Ort. Ich lebe nun für immer dort. Meine Angst, zu sprechen, ist längst verschwunden. Meinen Mut, zu sprechen, hab‘ ich längst gefunden. Lasst mich nun die Rede abschließen. Lasst uns ein Bad im See genießen. Lasst uns im Wald spazieren gehen, Um Elche und Rentiere zu sehen.“ Luna freut sich auf den nächsten Tag, Weil sie Besuch von ihren Eltern sehr, sehr mag. Sie ist ab morgen nicht mehr ganz allein. Das wird ihr eine Freude sein. Wollt ihr Luna eine Freude machen, Packt schnell eure sieben Sachen. Besucht unsere Luna. Sie lebt für immer in Kiruna. -Johann Lukas M.