Eine Safari, die ist lustig – Eine Safari, die ist schön

Ein Highlight, auf das sich alle am meisten gefreut haben, war die Safari. Welche Tiere wir gesehen haben, welche Schwierigkeiten es gab und wie die Anreise zum Nationalpark ablief, berichtet euch Lieke.


Am Freitag, den 14.10., ging es endlich los in Richtung langersehnter Safari. Unser Ziel war der Tarangire Nationalpark im Nordosten Tansanias. Uns sollten zwei Busse abholen, die uns zur unserer nächsten Station bringen sollten. Dazu später mehr. Die Busse waren für 10 Uhr angekündigt, weshalb wir uns alle innerlich schon auf mindestens 11 Uhr eingestellt hatten.

Diese waren etwas größer als normale VW-Busse. Man konnte schon an den Gesichtern ablesen, wie alle gedanklich versuchten, dort 50 Personen unterzubringen. Doch zum Glück gab es versteckte, ausklappbare Sitze in den Gängen der Busse, weshalb ein paar Schüler im Gang saßen.

Als alle Schüler in den Bussen „verstaut“ waren, konnte es dann endlich in voller Besetzung losgehen. Vor uns lagen nun rund 7 Stunden Busfahrt. Unser erstes Ziel hieß Babati, eine rund 350000 Einwohner zählende Stadt im Nordosten Tansanias. Hier wollten wir eine Zwischenübernachtung einlegen. Zuerst ging es rund 2 Stunden über die uns schon gut bekannte Sandpiste, bei der viel Staub aufgewirbelt wurde. Der Staub haftete sich an die Haut, Kleidung und Rucksäcke. Die Reise wurde begleitet von immer wiederkehrenden Liedern, wovon eins nur aus schrillen Tönen zu bestehen schien. Der Busfahrer hatte leider einen sehr eintönigen Musikgeschmack, der vielen von uns nicht sehr gefallen hat.

Vorfreude auf die Safari

Schließlich kamen wir nach rund 7 Stunden Fahrt endlich in einem überraschend schönen Hotel an. Das Hotel war eine schöne Abwechslung zum einfachen Leben im Dorf ohne fließend Wasser. Auch unser stiller Ruf nach Abwechslung im Speiseplan wurde erhört, schließlich bekamen wir in Iambi jeden Tag Reis, Bohnen und „Grünzeug“. Unser Abendessen im Hotel bestand zwar ebenfalls aus Reis, allerdings sorgten scharfe Soße und Gemüse für unerwartete Geschmackserlebnisse. Den anschließenden Abend verbrachten wir individuell mit Telefonieren, Filme Gucken oder spontanem Haareschneiden. Jeder freute sich über den kleinen Luxus, den ein annehmbares Hotel mit sich brachte.

Am nächsten Morgen wurden die Handy- und Kameraakkus aufgeladen und reichlich Mückenschutz auf dem Körper verteilt. Gut geschützt vor jeglichen Insekten ging es wieder in unsere zwei Busse. Die Fahrt von Babati zum Tarangire Nationalpark dauerte weitere zwei Stunden. Die lange Anreise würde sofort belohnt werden, wenn uns afrikanische Tiere wie Elefanten, Giraffen, Zebras und Co. bei der Ankunft begrüßten. Oder doch nicht? Das Glück schien nicht auf unserer Seite, denn es folgte eine lange und zähe Verhandlung über einen Gruppenrabatt für den Eintritt. Herr Rausch versuchte sein Glück bei den zuständigen Parkleitern. Am Ende musste auch er sich geschlagen geben, für uns deutsche Schüler und Lehrer musste der volle Preis bezahlt werden.

Die Elefanten mit ihren Kälbern hatten es allen angetan

Nach diesem kleinen Dämpfer startete endlich unsere langersehnte Safari – natürlich nicht in angesagten Safariautos, sondern in unseren relativ geländeuntauglichen Bussen. Antilopen, Warzenschweine und Zebras waren die ersten Tiere, die uns begegneten. Es folgten aber auch noch Giraffen und Elefanten. Besonders die Elefanten hatten es allen angetan und waren ein unglaubliches Erlebnis.

Nach der ganzen Aufregung der ersten Hälfte der Safari wurde eine kleine Pause auf einem Picknick-Platz mit Ausblick gemacht. Die erste Anweisung der Lehrer hierbei war, sein Essen gut zu beschützen, denn hier liefen überall freche und hungrige Äffchen herum. Ein paar Schüler baten einen Mann, ein Bild von ihnen zu schießen. Der Mann legte seinen Apfel neben sich auf ein Geländer. Ein Affe hatte nur darauf gewartet. Mit einem eleganten Sprung aufs Geländer packte er sich den Apfel und verschwand. Der Mann nahm dies zum Glück gelassen hin. Er mochte gar keine Äpfel, sagte er zu den Schülern.

Von unserem Aussichtspunkt konnte man nicht nur die Affen beobachten, sondern hatte ebenfalls einen wunderschönen Blick auf eine Wasserstelle, wo es von Tieren nur so wimmelte.

Ein Affe mit Jungtier auf der Aussichtsplattform 

Nach der kurzen Rast war unser neues Ziel einen Löwen zu finden. Dies dauert zwar nicht lange, jedoch wurde die Sicht auf das schöne Tier von ca. 15 weiteren Safari Autos versperrt. Nach einer großen Rangelei konnten wir endlich einen Blick auf den schlafenden Löwen werfen. Er lag jedoch versteckt hinter einem Baum, weshalb es nicht viel zu sehen gab.

Den Rest der Safari verbrachten wir mit weiterem Staunen und einer kurzen Panik, als unser Bus in Begleitung schrecklicher Geräusche liegen blieb. Aber mit der Kraft von 20 tansanischen Schülern wurde auch dieses Problem aus der Welt geschafft. Die Methode war recht gewöhnungsbedürftig, denn unter lautem Motorheulen wurde der Bus von beiden Seiten hin-und hergeschaukelt. Irgendwie schafften es die Tansanier tatsächlich, den Bus wieder zum Laufen zu bekommen. Ein Glück, denn wo sollte man mitten in der Savanne einen Kleinbus reparieren? 

Nach dieser ganzen Aufregung ging es zurück nach Babati. Eine weitere Nacht verbrachten wir noch im Hotel, bevor es am nächsten Tag wieder zurück in die Busse auf den Weg nach Hause ging. Ziemlich genervt von der ganzen Bus-Fahrerei erschien die Rückfahrt wie eine Ewigkeit. Bereichert von unglaublichen Eindrücken kamen alle Schüler als auch Lehrer glücklich und heile wieder in Iambi an.

Text und Bilder: Lieke B.

Einladung zum Iambiabend am 15.12.2022 am SHG