Abenteuer in Iambi

Wir nehmen euch heute wieder mit, auf unsere Reise nach Tansania. Nachdem Enna bereits über die Anreise berichtet hat, stellt Niklas nun ein paar Aktivitäten vor, die wir in Iambi zusammen mit unseren Partnerinnen und Partnern erlebt haben. 


Nachdem die erste Nacht in unserer sehr einfachen Unterkunft ohne fließendes Wasser in Iambi überstanden war, wurden wir erst einmal auf dem Schulgelände herumgeführt. Dieses war sehr weitläufig mit zahlreichen Bäumen und Sträuchern. Die Schülerinnen und Schüler zeigten uns voller Begeisterung ihre Schlafräume, Klassenräume, den Schulgarten mit einer Wasserpumpe und alle weiteren 
wichtigen Gebäude und Orte der Schule. Wir waren erstaunt über die vielen Dinge, die wir nie zuvor gesehen hatten. Zum Beispiel wurde uns unterwegs von einem Togo-Baum eine Togo angeboten. Dies ist eine walnussgroße Frucht, auf der man lange herumkaut – sozusagen tansanisches Kaugummi. Nach einiger Zeit entfaltet sich ein süßer, wenn doch auch etwas schleimiger Geschmack im Mund. Auch wenn es etwas ungewohnt war, fanden es die meisten sehr lecker. Während der Führung lernte man bereits zahlreiche Namen und die dazugehörigen Gesichter kennen. Wir konnten uns jedoch nicht alle merken.  

Unsere Gastgeber luden uns auch zum privaten Gottesdienst bzw. zu einer Gesangsstunde der Schüler ein. Wir staunten dort sehr über die Gesangskünste der tansanischen Schülerinnen und Schüler.  

Erstes Kennenlernen                                                            

Die nächsten Tage ging es dann los mit der Projektarbeit zum Thema „Soil creates Life“, also 
„Boden erschafft Leben“. Wir teilten uns gemeinsam mit den tansanischen Schülern in 4 verschiedene Gruppen auf. Jedes Team hatte einen eigenen Schwerpunkt für die Arbeit. Hier und da wurden die Themen im Laufe der Zeit noch etwas angepasst. Mit folgenden Dingen haben wir uns befasst:  

Gruppe 1, die Interview-Gruppe, beschäftigte sich mit den regionalen Landwirten und stellte ihnen Fragen über ihre Probleme und Ansichten. Dies war sehr anstrengend, da unsere tansanischen Partner die Antworten der Bauern von Kiswahili auf Englisch für uns übersetzen mussten. 

Gruppe 2 war die Kunst-Gruppe, die lokale Pflanzen Iambis und Hildesheims mit Zeichnungen dokumentierte. Es wurde viel gelacht bei den Versuchen, die Namen der Pflanzen richtig auszusprechen. 

 Gruppe 3 verglich in Zusammenarbeit mit Gruppe 2 die Schulgärten unser beider Schulen. Als Vorbereitung hierzu hatten wir bereits in Hildesheim Zeichnungen zu den Pflanzenarten und dem Aufbau unseres Schulgartens angefertigt.  

Gruppe 4, die Experimente-Gruppe, machte verschiedene Versuche, die die Bodengegebenheiten in Iambi überprüften. Bei einem Experiment wurde zum Beispiel geprüft, wie viel Wasser welcher Boden halten kann. Dabei wurde Wasser durch verschiedene Erden gefiltert und wieder aufgefangen. Die Ausgangs- und Endmengen des Wassers wurde danach verglichen. 

Alle Gruppen hielten ihre Ergebnisse auf Plakaten fest, die sie bei der finalen Präsentation vorstellen sollten.  

Oskar bei einem Experiment zur Bodenbeschaffenheit 

In unserer Freizeit bestiegen wir noch gemeinsam den Kreuzberg, einen Hügel der über Iambi thront und von dem aus man Iambi und die Landschaft überblicken kann. Man sieht die verstreuten Hütten des Dorfes und manchmal erblickt man auch ein bisschen Rauch, wenn die Einheimischen ihren Müll verbrennen.  

Außerdem gingen wir mit der gesamten Gruppe an einem Tag zu alten Wandmalereien, die zum Beispiel Elefanten zeigen. Diese sind schon sehr verblasst, da sie mehrere Tausend Jahre alt sind. Die rotbraune Farbe, mit der sie gemalt wurden, war damals wahrscheinlich aus verschiedenen Früchten oder Tierblut hergestellt worden. Besonders interessant ist jedoch, dass die Malereien ein Indiz dafür sind, dass es früher in dieser Gegend wilde Elefanten und andere Bewohner der Savanne gegeben hat. Heute gibt es sie leider nur noch in den großen Nationalparks Tansanias. 

Grundsätzlich waren wir alle froh, dass wir in unserer Freizeit auch alleine losgehen und die Umgebung entdecken konnten. Und so gab es zum Beispiel einen tansanischen Tanzabend mit unseren Partnerinnen und Partnern, bei welchem wir eintauchen konnten in die Musik- und Tanzkultur Tansanias. Es war beeindruckend, wie schön und klar die Stimmen der tansanischen Schüler beim Singen sind. Und auch deren Rhythmus zur Musik war anders. Es schien fast so, als könnten sie die Musik direkt in ihre Bewegungen übergehen lassen. Das ließ alles sehr anmutig aussehen, aber gleichzeitig bewegte man sich auch ausgelassen zur Musik. 

Gemeinsame Wanderung auf den Kreuzberg                           


Die tägliche Projektarbeit mündeten letzten Endes in der finalen Präsentation, bei der wir die Ergebnisse der zwei Wochen gemeinsamer Arbeit allen Interessierten aus Iambi und der Umgebung 
vorstellten. Zu Beginn waren wir deutsche Schüler alle ein wenig geschockt, da viele kurz davor freiwillig bei einer Kuhschlachtung für das Festessen am Abend zugesehen hatten. Man kann jedoch durchaus behaupten, dass am Ende alle mit dem Ergebnis der Präsentation zufrieden waren. 

Allerdings noch viel wichtiger als die Präsentationen und die Ergebnisse auf dem 
Papier waren die Freundschaften, die entstanden sind, und die Brücken, die gebaut wurden 
zwischen Schülerinnen und Schülern aus Iambi und Hildesheim.  

Text und Fotos: Niklas K. 

Einladung zum Iambi-Abend am 15.12.2022 am SHG