Die Umwelt brennt für Vapes

Es gibt sie in allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen – Vapes. Diese liegen bei Jugendlichen aktuell so sehr im Trend, dass ihr Besitz schon wie selbstverständlich hingenommen wird. Scheinbar wächst die Generation Z nicht mit Kinderschokolade auf, sondern bevorzugt den Geschmack aromatisierter Früchte auf der Zunge. Um zu verstehen, weshalb diese Entwicklung weitaus problematischer ist als häufig angenommen, muss ein Blick hinter das saubere Image der „Dampfer“ geworfen werden.

Der Grund allen Übels befindet sich im Inneren der Vapes. Diese bestehen im Wesentlichen aus einem vorgeladen Akku und dem sogenannten Liquid, also einer Flüssigkeit, die mithilfe des Akkus verbrannt wird. Der Konsument atmet den Dampf ein, welcher bei diesem Prozess entsteht. Dieses Prinzip lässt sich genau so bei E-Zigaretten wiederfinden. Der einzige Unterschied ist hierbei allerdings, dass E-Zigaretten im Gegensatz zu Vapes nach dem Rauchen wiederverwendbar sind und der Akku im Inneren neu aufgeladen wird. Man könnte aus faktischer Sicht also auch den Begriff Einweg E-Zigarette anstatt der beschönigenden Bezeichnung Vape benutzen. Tut man das, klingen diese schon gar nicht mehr so ungefährlich. Hierzu lässt sich außerdem sagen, dass Vapes laut dem Jugendschutzgesetz §10 Abs. 4 erst ab 18 Jahren gekauft und geraucht werden dürfen. Eine Tatsache, die in letzter Zeit scheinbar stark in den Hintergrund gerückt ist.

Die gesamte Problematik um Vapes lässt sich also basierend auf dem Liquid zum einen und dem Akku zum anderen in zwei Aspekte aufteilen. Zunächst wäre dort die Gesundheit der Verbraucher. In Vapes befindet sich im Gegensatz zu Tabakzigaretten kein Nikotin – Dies ist eine Aussage, welche man durchaus auf die meisten Exemplare des deutschen Marktes beziehen kann. Statt des krebserregenden und süchtig machenden Nikotins gibt es jedoch andere gesundheitsschädliche Stoffe, die beim Benutzen einer Vape eingeatmet werden. In dem Liquid, welches innerhalb der Vapes verbrannt wird, befinden sich verschiedene Aromen und Chemikalien. Dazu zählt zum Beispiel der Stoff Propylenglykol, der bekannt dafür ist, Bronchien und weitere Teile des Atemwegs stark zu reizen. Da die Lunge einzig dafür ausgelegt ist Sauerstoff aufzunehmen, sollte auch ohne genauere Informationen klar sein, dass das Einatmen eines Dampfes mit Fruchtgeschmack nicht das gesundheitliche Optimum sein kann. Entgegen dieser Annahme spricht allerdings eine kürzlich veröffentlichte Infografik von Statista. Laut ihr benutzen 35 % der Generation Z (Geburtsjahr 1995 – 2012) entweder E- Zigaretten oder Vapes.

Viel mehr noch als die Gesundheit leidet jedoch das Klima unter den harmlos wirkenden Vapes. Die Meinungsbloggerin Alicia Joe weist in ihrem YouTube Video „Warum Einweg Vapes SOFORT verboten werden müssen“, eine erschreckende Tatsache auf. In einer herkömmlichen Vape steckt ein 550 Milliampere Stunden- Akku. Dieser ließe sich nach seiner Benutzung problemlos wieder aufladen. Erschreckender Weise passiert dies aber nur in der Theorie – Vapes sind so gebaut, dass sie nicht wieder aufgeladen werden können und mitsamt wertvollem Akku im Müll landen. Es ist mittlerweile ein weit verbreiteter Fakt, dass mit Handys und anderen technischen Geräten sehr gut und sparsam umgegangen werden muss, eben da sich im Inneren der Geräte Wertstoffe befinden, die nur mit viel Aufwand und großem umwelttechnischen Opfern gewonnen werden können. Dazu zählt insbesondere der Akku, für dessen Funktion extrem wertvolle Metalle verbaut werden. Umgerechnet sind fünf weggeworfene Einmal-Vapes also genauso schädlich für das Klima, wie ein nagelneues iPhone, welches nach einmaliger Benutzung zum leeren Akku einfach entsorgt wird. So gesehen wird für die Benutzung einer Vape also nicht nur ein Liquid verbrannt, sondern auch die Umwelt in Flammen gesetzt. Damit nicht genug vermitteln einige Vape- Hersteller und Shops dieses Einmal- Prinzip aber auch noch als etwas Positives, da den Konsumenten immer wieder ein frischer Geschmack beim Rauchen gewährleistet wird. Man kann es nicht besser als mit Alicia Joes Worten beschreiben: „Ein absolutes Verbrechen ans Klima.“

Durch das fehlende Nikotin können Vapes eine gesundheitsschonende Alternative für Personen darstellen, die sich das Rauchen abgewöhnen möchten. Aus klimatischer Sicht sind E-Zigaretten in einem solchen Fall allerdings die deutliche bessere Wahl. Ansonsten lässt sich nur empfehlen, gar nicht erst mit dem Rauchen oder „Dampfen“ jeglicher Art zu beginnen und Abstand zu den gehypten Vapes zu halten.