Nun heißt es Abschied nehmen
Nun folgt der letzte Beitrag unserer Iambi-Serie. Jede noch so schöne Reise hat nun mal ein Ende – so auch diese. Wie wir die letzten Tage erlebt haben, erzählt euch nun Lobosch.
Am Mittwoch, den 19. Oktober, stand dann für uns der letzte Tag in Iambi an.
Am Vormittag hielten wir vor der versammelten Schülerschaft, den Lehrerinnen und Lehrern und dem Schulleiter Mr. Chima unsere Abschlusspräsentation, in der wir alle Ergebnisse der letzten Tage vorstellten.
Nach dem Mittag trafen wir uns dann mit unseren Partnerschülerinnen und schülern und übergaben unsere Geschenke, wobei die Highlights bestimmt die Gesellschaftsspiele und die Bälle waren, die sofort für ein letztes gemeinsames Spiel herhalten mussten.
Das Abendessen verbrachten wir auch diesmal nicht in unserem kleinen Kreis, sondern mit allen Schülerinnen und Schülern in der Dining Hall. Das Essen unterschied sich zwar nicht groß von unserem üblichen Gericht, jedoch war es eine sehr schöne Erfahrung mit unseren Partnerschüler*innen zu essen und sich auch unter Schüler außerhalb der Form 3 (eine Klassenstufe, ca. 10. Klasse) zu mischen.
Gegen 20 Uhr verließen wir dann auch zum letzten Mal unser Haus, um uns dem gemeinsamen Abend der Form 3 anzuschließen. Wir genossen einen erneuten Tanzabend mit vielen tansanischen Songs. Zum Abschluss gab es noch einen Abschiedssong und viele herzliche Verabschiedungen.
Nachdem wir am nächsten Morgen unsere Matratzen zum Lehrerhaus gebracht und auch unser Frühstück gegessen hatten, wurde unser Gepäck abgeholt und wir begaben uns zum Bus. Doch anstatt des üblichen Reisebusses erwartete uns diesmal eine Art umgebauter Minibus, in dem wir ordentlich gedrängt Platz nahmen. Zum letzten Mal sahen wir unsere Partnerschüler*innen, als sie ihren Klassenraum verließen und uns zum Abschied winkten.
Und dann begann die Fahrt nach Singida. Trotz des geringen Platzes erwies sich diese Fahrt als eine der Angenehmsten. Nicht aufgrund des Komforts, sondern eher, da der Fahrer mit rund 80km/h über die steinige Piste raste und uns so einen erheblichen Teil der Zeit sparte.
In Singida übernachteten wir wieder in einem Hotel. Wir besuchten noch einen Tüchermarkt mit der Hilfe von Bajajis, den legendären dreirädrigen Autos dieser Region.
Am nächsten Tag stand dann wieder die sechsstündige Busfahrt nach Arusha an, die sich für die meisten diesmal allerdings als deutlich angenehmer herausstellte. Der Bus war nicht ganz so voll wie beim letzten Mal und auch die Zwischenstopps waren seltener.
In Arusha besuchten wir noch einmal den Kilimanjaro-Markt, bei dem wir uns diesmall deutlich besser beim Verhandeln anstellten. Zum Abschluss aßen wir gemeinsam in einem Restaurant, das sowohl tansanisches als auch europäisches Essen anbot. Fast alle bestellten sich allerdings Pizza, die eine gelungene Abwechslung zu Reis mit Bohnen darstellte.
Am Samstag ging es dann gegen halb vier mit dem Frühstück los und nach einer entspannten Fahrt trafen wir am Kilimanjaro Airport ein, wo unser Abenteuer rund 3 Wochen zuvor begonnen hatte. Hier mussten wir nun leider von Elisha Abschied nehmen, der uns die Zeit begleitet hatte. Wir waren alle sehr traurig darüber, dass wir ihn wahrscheinlich nie wiedersehen werden. Generell wollte keiner nach Hause, da es in Tansania noch so vieles zu entdecken gab und uns die Zeit in Iambi so gefallen hat. Doch nun ging es in den Flughafen und es erwartete uns wieder eine ganz andere Welt mit modernen Räumen und Flugzeugen.
Mit etwas Verspätung hob unser Flugzeug dann ab und brachte uns sicher und pünktlich nach Deutschland, wo sich unsere Gruppe in Göttingen endgültig aufteilte…
Die gemeinsame Zeit in Iambi war für jeden von uns ereignisreich und zum Teil auch lebensverändernd. Viele von uns sind nach der Kuhschlachtung beispielsweise vegetarisch geworden. Auch sind manche nicht mehr so gestresst, wenn die Bahn mal Verspätung hat. Man ist eher froh, das überhaupt ein Zug fährt. Oder man hat eine andere Lebenseinstellung übernommen. Denn trotz der geringeren Lebensstandards in Afrika scheinen die Menschen dort wesentlich glücklicher zu sein. Ein Zeichen an uns alle, dass man nicht viel Luxus, Geld und andere Dinge braucht, um glücklich zu sein. Es kommt viel mehr auf die Menschen an, mit denen man was macht.
Text und Bilder: Lobosch H.