Endlich Abitur 21 – Abschied und Neubeginn
Nun ist es endlich soweit, für die 34 Abiturientinnen und Abiturienten 2021 heißt es jetzt endgültig Abschied nehmen vom Scharnhorstgymnasium, dem mehr oder weniger täglichen Begleiter, und erwartungsfroh dem heiß ersehnten neuen Lebensabschnitt entgegen zu treten. Aber es ist nicht nur die Freude und die Erleichterung, es endlich geschafft zu haben, sondern auch der Respekt vor dem Unbekannten, sowie die Bedenken, am Ende dieser nervenaufreibenden Zeit manches aufgrund von Corona verpasst zu haben, welches den ehemaligen Schülerinnen und Schülern buchstäblich ins Gesicht geschrieben steht. Dies habe ich als Anlass gesehen mit einigen der jetzigen Abiturientinnen und Abiturienten nach ihrer kleinen Abschlussveranstaltung zu reden und mehr über ihre Sicht auf die Schulzeit mit Corona und den weiteren Lebensweg zu erfahren.
- Wie habt ihr die Zeit während Corona in der Schule wahrgenommen ?
Die letzten Jahre bis zum Abitur sind sicherlich auch ohne Corona die intensivsten und arbeitsaufwendigsten in der gesamten Schullaufbahn. Dennoch hat die schwierige Situation es den ehemaligen Schülerinnen und Schülern zusätzlich erschwert, da das gemeinsame Lernen lange Zeit nicht ohne Weiteres möglich war und Inhalte für das Abitur auch kurzfristig nochmal angepasst wurden. Hilfreich hingegen fanden viele die Organisation seitens der Schule. Trotz der unterschiedlichen Szenarien war es möglich, den größten Teil der geplanten Unterrichtszeit in Präsenz zu verbringen und somit auch bei komplizierteren Fragen persönliche Rücksprache mit den Kursleitern halten zu können. Darüber hinaus ertönte auch viel Lob über das Verständnis seitens der Lehrerinnen und Lehrer. Hier wurden die ohnehin eingeschränkten jungen Erwachsenen nicht noch zusätzlich rücksichtslos gequält.
- Worauf musstet ihr verzichten und was hat euch am meisten gefehlt ?
Sicherlich eines der besten Ereignisse in der Abiturzeit ist das gemeinsame Feiern gehen und chillen. Ob das Durchstreifen von Bars oder der gemütliche Abend mit Musik auf einer Hausparty. Vielen fehlte besonders dies, da es häufig einer der wenigen Momente ist, in denen man die Schule auch mal vergessen kann. Es ist der Ausgleich für all die harte Arbeit, welche man leistet und den man sich auch eigentlich redlich verdient. Auch die Abistreiche sowie der unvergessliche Abiball mussten dieses Jahr coronabedingt leider ausfallen bzw. unter etwas erschwerten Bedingungen organisiert werden. All dies schmälert wohl die Freude im Rückblick auf die vergangene zwei Jahre bei vielen.
- Gibt es etwas Positives, was ihr aus der schwierigen Zeit mitnehmt ?
Aus Sicht mancher wohl eher kaum. Sie sind froh, dass sie die Zeit endlich hinter sich gebracht haben und jetzt etwas Neues beginnt. Viele jedoch blicken auch zurück auf die Freundschaften, die durch die Corona-Pandemie zusätzlich gestärkt wurden. Dadurch, dass man die meiste Zeit innerhalb seiner Gruppe verbringen musste, wurde man auch nicht so stark abgelenkt von anderen und konnte sich auf das wirklich Wichtige fokussieren, sowohl in Bezug auf Freundschaften als auch auf schulische Dinge. Unter anderem wurde mir ebenfalls gesagt, dass man viel aus der Situation mitnehmen könnte, um den weiteren Lebensweg möglichst erfolgreich zu gestalten, da man gelernt habe, auch mit schier unmöglichen Aufgaben umgehen zu können.
- Was werdet ihr am meisten vermissen ?
Viele äußerten sich dazu insbesondere über die Freundschaft und die Gemeinschaft, aber auch die häufig tolle Arbeitsatmosphäre. Hinzu kommt für viele das große Maß an Umstellung, welches ihnen jetzt bevorsteht. Sei es der Auszug von zu Hause oder aber auch das Ende vieler bisheriger Gewohnheiten, welche man sich über die vergangen neun Jahre aufgebaut hat. Zusammenfassend ist es irgendwo auch ein kleines Stück von allem, was jetzt nicht mehr oder nicht so intensiv vorhanden sein wird wie zuvor.
- Was habt ihr euch für die Zeit nach dem Abitur vorgenommen ?
Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl von Plänen, die für die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen jetzt anstehen und mit denen sie sich selbst verwirklichen wollen. Sei es die Entscheidung zur Bundeswehr zu gehen, das Auslandsjahr in Island oder der Umzug in eine neue Stadt, um dort Lehramt zu studieren. Wie es recht häufig der Fall ist nach der Schulzeit, gehen auch unsere diesjährigen ehemaligen Schülerinnen und Schüler von nun an ihren ganz eigenen Weg und endecken die Welt. Aus diesem Grund ist es vielleicht nicht nur ein Abschied vom Scharnhorstgymnasium, sondern auch ein temporärer oder endgültiger Abschied von Freunden und der bisherigen Heimat.
Für euren weiteren Lebensweg möchte ich euch im Namen des gesamten Schulblogs alles Gute und viel Erfolg wünschen und mich für eure Offenheit bei der Beantwortung der Fragen herzlich bedanken. Sicherlich gibt es das ein oder andere Wissenswerte mitzunehmen. Ein letztes Mal – Macht’s gut Abijahrgang 2021!
Text und Interview: Laurent H. Bild: Eckstein