
Das Konklave – Ohne Frauen?
Aufgrund des plötzlichen Todes von Papst Franziskus standen die Wahlen zum Papst vor kurzem an. Aber wurde hinterfragt, wer den Papst eigentlich wählt und wer als Nachfolger kandidieren darf? Man sollte hierbei bedenken, dass die Wahl und Kandidatur zwei komplett verschiedene Voraussetzungen benötigen.
Um alles zu verstehen, sollte man erstmal vor Augen haben, wie die Papstwahl – das Konlave – abläuft, bzw. was die Bedingungen für die Kandidaten sind.
Zunächst kommen hier die Bedingungen für die Kandidatur zum Papst. Jeder männliche, unverheiratete Katholik unter 80 Jahren darf sich als Papst wählen lassen. Er muss weder Bischof, Kardinal oder Priester sein.
In der Regel wählen die Kardinäle den zukünftigen Papst, dieses Jahr ist keine Ausnahme. Wie aber wird man nun ein Kardinal und darf den Papst wählen? Ein Priester erhält diesen Titel von dem amtierenden Papst selbst. Somit ernennt der Papst das zukünftige Konklave, die Wähler des neuen Papstes, nach seinem Tod, also selbst. Und hier ist schon das erste Problem: Frauen dürfen keine Priester werden und kommen damit auch nicht in das Konklave und dürfen den Papst nicht wählen. Diese Tradition gilt schon seit der Einführung der Papstwahl – also seit dem Jahr 1241.
Seit Jahren ist die Position des Papstes nun von einem Mann belegt. Aber gab es jemals einen weiblichen Papst? Die simple Antwort ist nein. Schon seit Beginn der christlichen Religion war die äußerst bedeutsame Stelle des Papstes einem katholischen Mann vorbehalten.
Durch diesen sehr langen Ursprung können Frauen bis heute weder den Papst wählen noch selber Papst werden. Nach dem Tod des Papstes kommt dieser für manche überraschende und auch schockierende Fakt wieder mehr in die Öffentlichkeit und wird von vielen kritisiert.
Doch was halten die katholischen Frauen davon? Und wird sich diese alte Tradition irgendwann ändern?
Ich habe mich selber unter katholische Frauen begeben und gefragt. Die Enttäuschung machte sich sofort bemerkbar. Diese Haltung wird auch von anderen Frauen geteilt, was besonders an der Rosa-Rauch-Aktion in Rom deutlich wurde. Normalerweise steigt schwarzer Rauch auf, falls noch kein neuer Papst vorhanden ist und weißer, wenn ein neuer gewählt wurde. Doch bei der letzten Wahl stieg zwischenzeitlich rosa Rauch auf. Damit machten hunderte von Frauen, darunter auch viele Frauenrechtsaktivistinnen, auf sich aufmerksam und setzten sich für ihre Rechte ein. Ob sich jetzt etwas ändern wird, bleibt offen für die Zukunft…