Lesen macht stark: Warum Bücher unser Leben besser machen

In einer Zeit, in der Tik Tok, Netflix und Co. oft unseren Alltag bestimmen, wirkt Lesen fast ein bisschen altmodisch. Aber stimmt das wirklich? Wer regelmäßig liest, profitiert auf überraschend viele Arten –mental, emotional und sogar sozial. Warum Lesen also mehr kann, als bloß unterhalten, erfährst du hier:

Stressmindernde Wirkung

Eine Studie des Neuropsychologen Dr. David Lewis von der University of Sussex belegt tatsächlich, dass allein 6 Minuten Lesen, den Stresslevel um mehr als zwei Drittel reduzieren kann. Das liegt daran, dass man mental in eine komplett andere Welt eintaucht. Dabei vergessen wir unsere realen Sorgen und Zwänge.

Lesen – Höhere Lebenserwartung?!

Eine bekannte Langzeitstudie (Yale-University, 2016) fand heraus, dass Menschen, die mehr als 3,5 Std. in der Woche Bücher lesen eine um 23% höhere Lebenserwartung haben als Nichtleser – auch wenn man Alter und Gesundheitszustand berücksichtigt. Diejenigen, die 3,5 Std in der Woche lesen hatten ebenfalls eine höhere Lebenserwartung: ganze 17%! Dabei hängt es vermutlich nicht nur daran, sondern auch an den anderen positiven Punkten, die es mit sich bringt:

Kognitive Stimulation

Lesen trainiert das Gehirn und mindert damit die Wahrscheinlichkeit Demenz zu bekommen, beweist eine Studie der University of California in Berkeley: Menschen, die viel Lesen, lagern im Alter nicht so viel Beta-Amyloid (ein Proteinfragment, das ein zentraler Faktor bei der Entstehung von Alzheimer ist) zwischen den Nervenzellen an, wie Nichtleser. Das liegt wie schon gesagt daran, dass sie viel lesen und somit immer geistig aktiv sind und dabei ihre kognitiven Fähigkeiten auf Trab halten. Doch es gibt noch einen weiteren Vorteil gegenüber Nichtlesern:

Mehr Emphatie und eine höhere soziale Intelligenz

„A Reader lives a thousand lives“ – George R. R. Martin

Dadurch dass wir beim Lesen die Welt durch den Blick einer anderen Person sehen, entwickelt man ein ausgeprägteres Einfühlsvermögen. Durch Literatur lernen wir verschiedenste (fiktive) Charaktere kennen und vor allem die Art und Weise wie sie denken. Dadurch haben wir ein besseres Verständnis gegenüber unseren Mitmenschen. Dies beweist ebenfalls eine Studie aus dem Jahr 2013 von David Comer Kidd (US- amerikanischer Doktorand, 2013) und Emmanuel Castano (Psychologe) zusätzlich zu ihrer Studiensammlung zu „The Theory of Mind“. Das ist ein Fachbegriff in der Psychologie, der die Fähigkeit beschreibt, den mentalen Zustand anderer zu verstehen und vorherzusagen.

Stärkung der Vorstellungskraft

Beim Lesen stellen wir uns die Geschichte bildlich im Kopf vor und „createn“ die Szenarien in unseren Köpfen selbstständig. Denn anders als Fernsehen, wo uns die Szenarien schon vorgespielt werden, können wir hier unsere eigene Welt kreieren (und ich verspreche, sie ist um Einiges interresanter😉). Dies fördert jedoch auch ein weiteren Aspekt:

Die Fantasie

Wir kreieren nicht nur Szenarien bildlich im Kopf, wenn wir lesen, sondern fangen nach einer Zeit auch an, über das Bekannte hinauszugehen und neue Szenarien zu erfinden. Je mehr man liest desto freier wird die eigene Vorstellungskraft, weil man lernt, mit den Geschichten zu spielen und eigene kreative Ideen zu entwickeln.

Lesen ist nicht nur ein Zeitvertreib, denn in Büchern stecken sehr viel Wissen, Abenteuer und neue Perspektiven. Wer regelmäßig liest, trainiert seinen Geist, verlängert seine Lebenserwartung und öffnet sich für andere Menschen. Also hol dir ein Buch, mach es dir gemütlich und probiere es aus!