No hurry in Africa
– sagen die Einheimischen
Wir sind wieder da! 11 SchülerInnen aus dem 13. Jahrgang, begleitet von den Lehrern Herr Rausch, Herr Besse und Frau Solbrig, waren in Afrika. Genauer gesagt in Tansania. Dort haben wir unsere Partnerschule in einem Dorf namens Iambi besucht. Im Sinne einer kleinen Reihe von Berichten wollen wir euch ein paar Einblicke geben, wie es uns auf unserer Abenteuerreise ergangen ist. Was ist schiefgelaufen? Was war besonders eindrucksvoll? Und welche Erlebnisse wird man noch Jahre später erzählen wollen?
Das alles könnt ihr in den nächsten Wochen hier nachlesen.
Den Beginn macht Enna. Sie schreibt über die Anreise und nimmt euch mit auf einen echten afrikanischen Markt, eine holprige Busfahrt und vieles mehr…
Nun geht es tatsächlich los. Der ein oder andere realisiert erst jetzt, was vor ihm/ihr liegt und die Aufregung steigt zusehends. Wir fliegen nach Tansania. So richtig fassen konnte es noch keiner. Wir hatten alle sehr großen Respekt vor der Anreise, da wir bereits geahnt haben, dass vieles bei der Anreise nicht so gut laufen wird, wie man es in Deutschland gewohnt ist. Eine etwa 5 stündige Zugfahrt nach Frankfurt, der darauffolgende 10 stündige Flug und zwei weitere Tage, die wir größtenteils in
Bussen verbrachten – diese vier Tage der Anreise waren unglaublich intensiv, da wir alle
zum ersten Mal überflutet wurden mit etlichen außergewöhnlichen Eindrücken.
Im Flugzeug gab es bereits das erste Highlight. Wir hatten das Glück, auf der Strecke von Mombasa, einer Stadt in Kenia (Afrika), zum Kilimanjaro Airport, unserem Flughafen in Tansania, einen wunderschönen Sonnenaufgang zu sehen. Wir landeten etwa 30 Minuten später.
Am Flughafen gab es noch eine kurze Kontrolle und dann empfing uns schon Elisha, Lehrer an unserer Partnerschule in Iambi. Er würde uns in den nächsten drei Wochen auf unserer Reise begleiten und am Ende von allen ins Herz geschlossen werden.
Vom Flughafen fuhren wir mit einem Kleinbus zum Hotel nach Arusha. Arusha hat ca. 400.000 Einwohner und liegt im Nordosten Tansanias. Wir waren alle überwältigt von den Eindrücken, die man auf dieser kurzen Busfahrt sammeln konnte. Der Verkehr war chaotisch und man war sehr verwundert, dass es keine Unfälle gab. Die Landschaft war vertrocknet, aber trotzdem wunderschön anzuschauen. Wir sahen viele glückliche Menschen, die ihren Alltagsbeschäftigungen nachgingen und ein ganz anderes Leben führten als wir zu Hause.
Nach einer Erholungspause von der anstrengenden Reise gingen wir nachmittags den Kilimanjaromarkt in Arusha besuchen. Enge Gassen führten an vielen kleinen Läden vorbei, überall wurde man angesprochen und man tat sich schwer damit, einfach weiterzugehen. Verhandeln war hier Grundvoraussetzung, wenn man nicht den dreifachen Preis der kleinen Souvenirs bezahlen wollte. Zu kaufen gab es vor allem kleine Holzfiguren einheimischer Tiere oder selbst geknüpfte Armbänder und Ketten. Am nächsten Morgen ging es früh zum Busbahnhof, um von dort aus etwa 6 Stunden mit dem Bus nach Singida, einer 150.000 Einwohner Stadt, die relativ zentral in Tansania liegt, zu fahren. Wir wurden mit Autos vom Hotel zum Busbahnhof gebracht. Allerdings lagen unsere Koffer ungesichert auf den Dächern der Fahrzeuge, weshalb wir heilfroh waren, dass auch alle Koffer am Busbahnhof ankamen.
Allerdings verflog das Glücksgefühl schnell wieder, denn der eigentliche Reisebus nach Singida kam und kam nicht. „No hurry in Africa“, sagen die Einheimischen. Schließlich kam der Bus doch noch. Natürlich war dies kein Reisebus, wie wir ihn kennen. Es war kaum Platz und das Gefährt war voller Menschen. Auf der Strecke stiegen immer mehr dazu. Wie sollten nur alle hier noch reinpassen? Zwischendurch versuchten Einheimische ständig, uns Waren, wie Sonnenbrillen oder Nüsse, zu verkaufen.
In Singida bezogen wir erneut Hotelzimmer und verbrachten den Nachmittag und Abend mit einem gemeinsamen Besuch in einem kleinen Supermarkt, einem Abendessen im Hotel und Kartenspielen.
Am Donnerstagmorgen fuhren wir mit einem Bus weiter nach Iambi. Auch diese Fahrt lief nicht ohne ein Achterbahnfahrt über Schotterstraßen und einer daraus resultierenden Panne. Doch das alles brachte die Tansanier nicht aus der Ruhe. Der Schaden wurde behoben und es ging weiter. Nach etwa 3 Stunden erreichten wir Iambi und wurden überwältigend herzlich mit viel Händeschütteln und eingeübten Gesängen begrüßt.
Text und Fotos: Enna M.