Ein Kapitel geht zu Ende
Im Jahr 2020 baute Frau Eckstein, unterstützt von ein paar motivierten SchülerInnen, den Schülerblog „Schulhofgeflüster“ auf und rief damit ein großes Projekt ins Leben. Auf die anfänglichen Erfahrungsberichte zum Homeschooling während der Corona-Pandemie seitens der Schülerschaft folgten mehr und mehr Kategorien und Traditionen auf dem Blog – „Schulhofgeflüster“ blühte voll auf. All die Zeit stand Frau Eckstein ihren Redaktionen mit größter Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit zur Seite und prägte die neuartige Bereicherung für die Schulgemeinschaft maßgeblich.
Über die Jahre etablierte sich der Blog fest in der Schulgemeinschaft und ist heute nicht mehr wegzudenken. Im April 2024 erhielt er sogar die Auszeichnung für den besten Schülerblog in ganz Niedersachsen – eine großartige Annerkennung der Arbeit, welche ein solches Projekt mit sich bringt.
Nun gibt Frau Eckstein die Betreuung der Redaktion nach vier erfolgreichen Jahren an Herrn Wassmann ab und widmet sich stattdessen als Koordinatorin neuen Aufgaben. In einem abschließenden Interview wirft sie noch einmal einen Blick auf die letzten Jahre.
Was war Ihre Motivation, als Sie den Schülerblog aufgebaut haben?
Ich habe an der Schule, an der ich vorher gearbeitet habe, schon zwei Jahre lang mit Schülern einen Blog aufgebaut und mit Inhalten gefüllt und fand dieses Projekt damals sehr spannend. Als wir dann vom Coronavirus überrascht wurden und alle Schüler wochenlang im Homeschooling saßen, waren Ideen gesucht, wie man möglichst vielen Schülern eine Plattform geben kann, über ihre neue Situation zu berichten. Und das war der Anfang des Schülerblogs. Die ersten Einträge waren Tipps zum Umgang mit Langeweile, Informationen zu neuen Büchern und Gesellschaftsspielen sowie Bilder der vielen häuslichen Projekte mit denen sich Schüler über die lange Zeit zuhause hinweggeholfen haben. Da der Blog dann einmal vorhanden war, haben wir uns der Idee etwas gezielter gewidment, eine Schülerredaktion gegründet und das Ganze optisch umgestaltet und mit neuen Inhalten gefüllt.
Würden Sie rückblickend sagen, Ihre Erwartungen haben sich erfüllt? Also wenn sie etwas Bestimmtes vorhatten mit dem Blog?
Anfänglich hatte ich ja kein bestimmtes Ziel, aber mit dem ersten Redaktionsteam wurde klar, dass eine digitale Schülerzeitung für das Scharnhorstgymnasium schon toll wäre. Inzwischen gab es mehrere engagierte Redaktionsteams, die Spaß hatten und haben, am Blog mitzuarbeiten. Ich denke auch, dass es Leute gibt, die Spaß haben, neue Beiträge zu lesen oder zu hören.
Da bin ich mir sogar sehr sicher. Den Blog alleine aufzubauen und in die Schulgemeinschaft zu integrieren war bestimmt auch oft anstrengend. Gab es Momente, in denen Sie an Ihrem Projekt gezweifelt haben?
Nein, eigentlich nie, da ich von Anfang an immer Schüler hatte, die mit viel Engagement mitgemacht haben. Die ersten Redaktionen waren Schüler und Schülerinnen aus Jahrgang 12 und 13 und jetzt seid ihr die Redaktion. Es gab eigentlich nie den Moment, wo ich gedacht habe: „Das schaffen wir nicht“.
Welche Erfahrungen nehmen Sie aus dem Projekt mit?
Dass es zu einem wichtig ist, dass man Angebote in der Schule hat, die über regulären Unterricht hinausgehen. Denn das sind Momente, in denen man nochmal ganz anders miteinander arbeiten kann. Ich bin nach all der Zeit immer überzeugter davon, dass es etwas wie „journalistisches Arbeiten“ oder „Journalismus“ als Unterrichtsfach geben müsste. Diese Arbeit verknüpft so viele unterschiedliche Fächer und Fähigkeiten. Das erreicht man beim Schreiben von herkömmlichen Aufsätzen so nicht. Gerade die Zusammenarbeit und Kommunikation mit verschiedenen Journalisten im Rahmen von Projekten oder Fortbildungen hat mich immer wieder zum Nachdenken angeregt und neue Impulse für den Blog erzeugt.
Was können Sie abschließend über die Zeit mit der Redaktion sagen?
Es hat in erster Linie immer viel Spaß gemacht, mit der aktuellen, aber auch mit den vorherigen Redaktionen zu arbeiten trotz der zusätzlichen Zeit, die man auch mal kurzfristig investieren musste. Ich glaube, dass wir an vielen Stellen wirklich tolle Sachen auf die Beine gestellt haben und auch langfristige Dinge etabliert haben, wie zum Beispiel unsere Adventsgeschichten, die wir von Anfang an jedes Jahr fortgesetzt haben und hoffentlich auch in der Zukunft noch beibehalten. Auch die Einführung der Friday Facts war eine prima Idee. Jedes Redaktionsteam war auf seine Weise besonders und hat den Blog mit neuen Ideen weiterentwickelt.
Ich werde die Arbeit am Blog und mit dem Redaktionsteam schon vermissen, aber ich glaube, dass es auch gut ist, wenn man Projekte weitergibt und der Nächste ganz neue Ideen einbringen kann.
Vielen Dank für Ihre Offenheit. Als aktuelle Redaktion werden wir unser Bestes geben, beliebte Traditionen, wie die der Adventsgeschichten, fortzuführen und gleichzeitig frischen Wind auf den Blog zu bringen.
Zum Abschluss haben wir noch Fragen, die nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun haben, uns als Redaktion aber brennend interessieren.
Mögen Sie Ramen oder Sushi?
Weder noch.
Verstehe ich! Stellen Sie sich mal vor, Sie reisen extrem weit in die Vergangenheit. Wie würden Sie beweisen, dass sie aus der Zukunft kommen?
Ich glaube, ich würde mein Smartphone einfach mitnehmen, das gab‘s auf jeden Fall noch nicht.
Zum Abschluss haben wir eine Frage, über die in der letzten Redaktionsstunde viel diskutiert wurde – Wie ist Ihre Haarroutine?
Meine Haarroutine? (lacht)
Ja, wir haben etwas diskutiert… einige meinten, Sie benutzen bestimmt nur Shampoo, andere von uns waren da anderer Meinung.
Also ich gehe da bei „nur Shampoo“ mit – ich benutze einfach nur Shampoo, das ist Alles! Die Haare sind einfach da!
Okay, Dankeschön!
Liebe Frau Eckstein, an dieser Stelle möchten wir als Redaktion noch einmal danke sagen – Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz rund um den Blog und um alle, die an ihm mitgearbeitet haben. Sie haben es geschafft, ein Projekt auf die Beine zu stellen, welches die Schulgemeinschaft großartig bereichert. Zudem haben Sie einigen schreibbegeisterten SchülerInnen erste Schritte ins journalistische Arbeiten ermöglicht und jederzeit geduldig sowie tatkräftig unterstützt. Wir haben dieses Engagement immer sehr geschätzt und wünschen Ihnen nun eine erfolgreiche und erfüllende Zeit in der Schulleitung.
Ihre Schülerredaktion