Die Zukunft des Motorsports – die Formel 1 als
Innovator
Der Klimawandel ist immer präsenter in unserem Alltagsleben, seien es höhere Temperaturen, ungewöhnliches Wetter oder höhere Energiepreise. Gerade die jüngere Generation hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen zu bekämpfen. Gleichzeitig verfolgen viele jedoch Rennsportserien, welche enorme Abgase ausstoßen. Wie diese sich zur Rettung des Klimas verändern wollen, wird das zentrale Thema dieses Artikels sein. Dazu gehören Themen wie kürzere und effizientere Transportwege sowie klimaneutraler Treibstoff.
Schnelle Autos, ein luxuriöser Lebensstil und Ruhm – der Alltag eines Formel 1 Fahrers. Schmelzende Eismassen, steigender Meeresspiegel und Dürren – die Folgen daraus. Schon seit 1950 trägt die Formel 1 Rennen aus und ist seitdem zur Nummer 1 des Motorsports geworden. Es finden Grand Prixs an allen möglichen Orten der Welt und auf 5 Kontinenten statt. Dabei wird natürlich eine enorme Menge an Treibhausgasen ausgestoßen. Durch die wachsende Bedrohung der Klimakrise scheint das wie ein enormes Risiko für den Planeten. Kann man also die Formel 1 beziehungsweise den Motorsport an sich und die Eindämmung des Klimawandels vereinen und wenn ja, wie?
Zuerst einmal ist zu klären, wie hoch die CO2 Emissionen der Formel 1 sind und wo diese herkommen. Auf den ersten Blick denkt man selbstverständlich, dass die 20 Autos, die über 20 mal im Jahr 305 Kilometer im Kreis fahren, den größten Einfluss auf die Umwelt haben. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Abgase der Motoren lediglich 0,7% der Gesamtemissionen der Königsklasse des Motorsports ausmachen. Die wahren Übeltäter sind die Logistik und die Reisen, die sich mit je 45% und 27,7% an der Luftverunreinigung beteiligen. Dies beinhaltet den Transport der Autos, des Equipments von Teams und Medien, Rennreifen sowie Personal. Rechnet man nun alle Faktoren zusammen, kommt man auf einen CO2 Ausstoß von 256.551 Tonnen. Setzt man diese Zahl anhand von Daten der US Environmental Protection Agency in Relation, entspricht das 55.795 PKWs, welche ein ganzes Jahr durch die Gegend fahren.
Im Zuge der COVID-19 Pandemie nutzte die Formel 1 die Chance, einen ihrer Pläne zum Umweltschutz früher in Kraft zu setzen als angedacht. Statt das gesamte technische Equipment mit zu jedem Rennen zu nehmen, wurde ein großer Teil im Vereinigten Königreich gelassen und von dort aus verwendet. Dadurch muss 36% weniger Personal so wie 34% weniger Fracht zu den einzelnen Grand Prixs geschickt werden. Des Weiteren pflanzt die F1 Bäume, um ihren Emissionen entgegenzuwirken. Zusätzlich verbessern sie stetig ihre Flotte an Flugzeugen, um von der Boeing 747 auf das Treibstoffeffizientere 777 Model umzusteigen. Abgesehen davon gibt es nicht viele Möglichkeiten, die Vielfalt der Länder, in denen Rennen gefahren werden, und die Kohlendioxid-Emissionen der Logistik zu vereinen. Hier müssen die Offiziellen der Formel 1 zum Beispiel auf die Luftfahrtindustrie hoffen.
Die Hoffnung auf klimaneutralen Motorsport ist aber noch nicht verloren. Das Ziel ist es
nämlich, bis 2030 Autos, beziehungsweise Treibstoff zu entwickeln, welcher klimaneutral ist.
Dieser soll aus Biomasse gewonnen werden, wodurch er zu 100% nachhaltig wäre. Nun
stellt sich die Frage, wo der Sinn dahinter ist, schließlich machen die Autos an sich ja nur
0,7% der Emissionen aus. Es geht bei diesem ambitionierten Vorhaben zwar primär um die
Rettung des Sports, in zweiter Reihe aber auch um die gesamte Welt. In den über 70 Jahren,
in denen es die Formel 1 gibt, hat sie immer wieder technische Fortschritte für sich und für
normale Straßenautos mit sich gebracht. Von neuer Aerodynamik über bessere Bremsen bis
hin zu effizienteren Motoren wurde die Sicherheit und die Nachhaltigkeit im Straßenverkehr durch den Motorsport verbessert. So ist bereits der jetzige Hybridmotor in den Rennautos der
effizienteste der gesamten Welt.
Mit den besten Ingenieuren der Welt in ihren Reihen und einem enormen Budget sind die
Teams der Formel 1 in der Lage, technologische Fortschritte zu machen, die kommerzielle
Automobilfirmen sonst erst Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte später erreichen würden.
Durch den Wettkampf jedes Jahr, das schnellste Auto auf die Strecke zu bringen und die
Weltmeisterschaft zu gewinnen, wird diese Innovationsfreude natürlich noch einmal
unterstützt.
Bereits jetzt wurde der Grundstein für den Sprung zu erneuerbarem Treibstoff gelegt. Die
Regeln für die Motoren ab 2025 sind bereits gesetzt und die Teams beginnen schon, an ihnen
zu arbeiten. Dabei helfen auch Firmen, welche nicht in der Formel 1 vertreten sind, wie zum
Beispiel die VW Group. Der Schritt in Richtung klimaneutraler Verbrennermotoren wird also
allmählich gemacht und führt hoffentlich dazu, dass der Klimawandel zumindest eingedämmt
wird. Sollten die Anstrengungen der Formel 1 und Autoindustrie nicht reichen, gibt es immer
noch Hoffnung durch andere Rennserien. Die Formel E, eine elektrische Version der Formel
1, ist eine treibende Kraft für effizientere Elektromotoren. Diese ist jedoch noch relativ
unbekannt und unbeliebt auf Grund gerade dieser elektrischen Vorgehensweise. Viele
Rennsport Fans sind noch nicht bereit für den Wechsel von lauten V8 Motoren zu leiseren
Hybrid- beziehungsweise Elektromotoren. Es liegt also auch an den Zuschauern,
klimabewusste Ligen des Motorsports zu unterstützen.
Ob die Formel 1 ihre Ambitionen erreichen wird, steht momentan noch in den Sternen. Die
Wahrscheinlichkeit ist jedoch relativ hoch. Wenn die Teams ihre Ressourcen clever nutzen,
sollten sie in der Lage sein, in den nächsten Jahren die nötigen Technologien zu erfinden.
Eins steht auf jeden Fall fest: wir haben eine sehr interessante Zeit voller Innovationen rund
um das Auto vor uns.